
Jetzt erhältlich: Unser neues Auflaufbremssystem
Für manche Anwendungen ist eine Auflaufbremse am Fahrradanhänger ein echtes Sicherheitsplus. Unsere dritte Generation der Auflaufbremse macht alles neu und alles besser. Sie stellt die bisher übliche Konstruktionsweise auf den Kopf.

Das Auflaufbremssystem von Hinterher
Ab sofort können Sie jeden Hinterher-Fahrradanhänger auf Wunsch auch mit Auflaufbremssystem bestellen. Dieses System besteht aus einer speziell entwickelten Deichsel und zwei Laufrädern mit Trommelbremse. Bremsen Sie mit dem Fahrrad ausreichend stark ab, wird ein integrierter Auflaufbremsmechanismus ausgelöst und damit der Anhänger souverän abgebremst - unabhängig von der Leistungsfähigkeit der Bremsen des Fahrrads.
Technische Daten
Deichsel mit integrierter Bremsmechanik zum automatischen Bremsen des Fahrradanhängers (abnehmbar)
Hochbelastbare Laufräder mit leistungsstarker Trommelbremse XL-SD 90 von Sturmey Archer (abnehmbar)
Integrierte Parkfunktion
Integrierte Bremskraftverstärkung
Cargo-Reifen Pick Up von Schwalbe
Ausgelegt auf Gesamtgewicht von +100 kg
Preis
ab ca. 1425,- Euro inkl. MwSt. als DIY-Bausatz.
Bei Bestellung zusammen mit einem Anhänger werden die entsprechenden, in der Grundausstattung des jeweiligen Anhängers vorhandenen Bauteile herausgerechnet und alle Teile von uns montiert.
Bestellung
Bitte erfragen Sie ein Angebot direkt per Mail, wenn Sie einen Hinterher mit Auflaufbremssystem wünschen, da die Integration des Auflaufbremssystem in unseren bereits jetzt sehr komplexen Anhängerkonfigurator noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Details
Auf den Kopf gestellt
Bei der Entwicklung unserer Auflaufbremse standen grrundsätzliche physikalische Schwierigkeiten im Zentrum: Die Deichsel eines Fahrradanhängers bildet – durch ihre Länge und gebogene Form – einen beträchtlichen Hebelarm. Die daraus resultierenden Kräfte treffen am Anhänger nicht zentral, sondern einseitig und asymmetrisch auf. Marktübliche Auflaufbremsen befinden sich unter dem Anhänger – dort, wo die Deichsel angebracht wird. Doch genau an dieser Stelle wirken die stärksten Kräfte, die die Beweglichkeit des Mechanismus hemmen und dessen Funktion, insbesondere bei schwerer oder ungünstig verteilter Beladung, erheblich beeinträchtigen.
Wir haben dieses Prinzip nach sorgfältiger Analyse umgekehrt – im wörtlichen wie im konstruktiven Sinne. Der bewegliche Teil unserer Auflaufbremse sitzt fortan direkt an der Spitze der Deichsel, dort, wo sie am Fahrrad ansetzt. An diesem Punkt wirken kaum störende Hebelkräfte, die Beweglichkeit des Bremsmechanismus bleibt dadurch in jeder Fahrsituation erhalten – selbst bei hoher Zuladung.
Spezial-Gleithülsen
Eines der Geheimnisse unserer Auflaufbremse sind die speziell für uns angefertigten Gleithülsen im Inneren des Systems. Nachdem wir zahlreiche am Markt erhältliche Produkte getestet haben, kamen wir (leider) nicht umhin, eine spezielle Gleithülse mit definierten Materialeigenschaften herstellen zu lassen, damit unsere Auflaufbremse zuverlässig funktioniert.
Industriedesign
Unser neues Auflaufbremssystem wurde maßgeblich von unserem Chef Peter Hornung in Zusammenarbeit mit unserem Industriedesigner Samuel Simioni geprägt. Gutes Industriedesign ist für uns ein zentraler Baustein in der Entwicklung von neuen Bauteilen. Hierdurch wird die Funktionalität verbessert, aber auch die Herstellung vereinfacht. Nicht zuletzt wird durch gutes Design ein Bauteil verständlicher und zugänglicher, sowohl in der Montage als auch im späteren Gebrauch.
Parkbremse
Die Auflaufbremse besitzt eine Parkfunktion. Der Sicherungssplint, der normalerweise die Deichsel mit der Kupplung verbindet, kann beim Abkuppeln vom Fahrrad in die dafür vorgesehene Bohrung gesteckt werden, wodurch die integrierte Stopfunktion aktiviert wird. Und der Anhänger rollt nicht mehr weg.
Robust & abnehmbar
Beim gebremsten Fahrradanhänger kommen die Vorteile der Trommelbremse voll zum Tragen. Das Laufrad ist deutlich unempfindlicher als mit Scheibenbremse und mit nur einem Klick vom Fahrradanhänger abnehmbar. Eine empfindliche Bremsscheibe kann im rauen Anhängeralltag schnell verbiegen. Wir verbauen die größten verfügbaren Trommelbremsen XL-SD 90 von Sturmey Archer, die ein Maximum an Kühlfläche und Bremsfläche aufweisen. Dazu die PickUp-Reifen von Schwalbe, robuste Hohlkammerfelgen und verstärkte Edelstahlspeichen
FAQ zum Thema Auflaufbremse
Brauche ich an meinem Fahrradanhänger eine Auflaufbremse? Es kommt darauf an. Wir empfehlen unsere Auflaufbremse bei einer gewerblichen Nutzung, wenn permanent mit sehr schweren Lasten und starken E-Bikes gefahren wird. Natürlich gibt es auch weitere Szenarien, wo ein Auflaufbremssystem Sinn ergibt, etwa bei topographischen Besonderheiten oder wenn der Gesetzgeber sie ab bestimmten Gewichten vorschreibt, was wir in Deutschland gottseidank verhindern konnten.
Unser Auflaufbremssystem haben wir über viele Jahre hinweg immer weiter verfeinert. Es geht mittlerweile in seine dritte und komplett überarbeitete Generation. Es zeichnet sich durch hohe Funktionalität, kompakte Bauform und einfachste Wartungsmöglichkeit aus.
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Eine Auflaufbremse ist eine technische Vorrichtung am Anhänger, die ihn automatisch und ohne eigenes Zutun abbremst, wenn das Zugfahrrad ausreichend stark verzögert. Das Fahrrad stoppt, der Anhänger will noch weiter und genau mit dieser „Weiterbewegung" kann der Anhänger quasi selbst die Bremse ziehen. Eine tolle Sache, denn insbesondere schwere Anhänger schieben beim Bremsen ganz schön von hinten. Eine Auflaufbremse ist also ein großes Sicherheitsplus für bestimmte Anwendungsprofile. Was man jedoch wissen muss: Eine Auflaufbremse entlastet nicht automatisch die Fahrradbremse. Denn erst wenn man ausreichend stark mit dem Fahrrad abbremst, merkt die Auflaufbremse überhaupt, dass sie jetzt ebenfalls bremsen soll. Würde man die Auflaufbremsmechanik jedoch zu weich einstellen, dann würde die Bremse auch in ungewollten Situationen auslösen, denn zwischen Fahrrad und Fahrradanhänger treten beim Fahren ständig Geschwindigkeitsunterschiede auf.
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Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, denn das Gesamtgewicht von Fahrradanhänger und Ladung ist nur ein Faktor, den es bei dieser Frage zu berücksichtigen gilt. Weitere Faktoren sind die Geschwindigkeit, mit der man unterwegs ist, die Topographie, das eigene Gewicht und die Nutzungshäufigkeit sowie die grundsätzliche Bereitschaft, sein Fahrverhalten an die Verhältnisse anzupassen. Grundsätzlich gilt aber, daß Sie einen nur selten mit großen Gewichten (d.h. 80 - 100 kg) belasteten Anhänger mit guten Fahrradbremsen und vorsichtiger Fahrweise sicher bewegen können.
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Wir haben umfangreiche eigene Bremstests mit unseren Fahrradanhängern durchgeführt. Dabei haben wir festgestellt, dass es beim sicheren Abbremsen des Fahrradanhängers vor allem auf die Gewichtsverteilung ankommt. Sind Sie mit Ihrem Fahrrad mindestens so schwer wie der komplette Fahrradanhänger, dann können Sie den Fahrradanhänger mit guten Fahrradbremsen auch sicher abbremsen. Wir haben hier Geschwindigkeiten von 15 km/h und 25 km/h getestet. Selbstverständlich müssen im Straßenverkehr immer die jeweiligen Bedingungen berücksichtigt werden wie Straßenbeschaffenheit, Witterung, Verkehr.
Problematisch wird es, wenn der Fahrradanhänger deutlich schwerer ist als Sie samt Fahrrad. Dann wird er Sie beim Bremsen ordentlich zur Seite schieben. Dennoch, fast alle Fahrradanhänger fahren in Deutschland ohne Auflaufbremse. Fahrradanhänger tauchen zudem seit Jahrzehnten nicht in der Unfallstatistik auf. Wer seinen Verstand einschaltet, kann mit Fahrradanhänger viel bewegen und dabei sicher unterwegs sein.
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Das Gesamtgewicht des Fahrradanhängers spielt eine Rolle bei der Frage, ob man unbedingt eine Auflaufbremse am Fahrradanhänger benötigt. Wir meinen, dass diese Frage jedoch nicht die Hauptrolle spielt. Entscheidender für die Alltagspraxis ist, wie häufig mit sehr schweren Ladungen gefahren wird und wie schnell. Dabei haben private Nutzerinnen und Nutzer eines Fahrradanhängers meistens weniger Zeitdruck als Menschen, die einen Anhänger gewerblich nutzen. Sie können ihren Fahrradanhänger auch mal mit 80 oder 100 kg langsam und vorsichtig ohne Auflaufbremse fahren, z.B bei einem Umzug oder wenn schwere Sachen zum Sperrmüll transportiert werden. Dass man da vorsichtiger fährt, versteht sich von selbst. Auch gewerbliche Nutzerinnen und Nutzer sollten angepasst fahren, auch weil alle Bauteile über Gebühr strapaziert werden, wenn man voll beladen über Bürgersteige oder Schlaglöcher brettert. Aber wer beruflich ständig mit einer schweren Ladung und einem starken E-Bike unterwegs ist, kann und will nicht ständig nur langsam fahren. Für genau diese Zielgruppe ist eine Auflaufbremse ein Sicherheitsplus und eine Investition, die in einem angemessenen Verhältnis zur Nutzungsintensität steht.
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Im Januar 2024 haben wir erfahren, dass die Bundesregierung eine Verschärfung der STVZO im Hinblick auf Fahrradanhänger plant. Fahrradanhänger sollen laut dieser Planung ab 50 kg Gesamtgewicht über ein Auflaufbremssystem verfügen. Gegen diese völlig unsinnige und unnötige Verschärfung wehren wir uns mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne in Fachverbänden und Radforen. Mit Erfolg. Engagierte Radfahrer unterstützen uns mit einer Unterschriftenaktionen, die Presse berichtet über unser Engagement und das Verkehrsministerium knickt ein. Hier können Sie unsere damalige umfangreiche Stellungnahme herunterladen.
Hier können Sie Pressestimmen nachlesen:Und hier die Diskussionen in der Foren-Community nachlesen:
Wie die Auflaufbremse entstand
Konzeption, Planung, Prototypenbau, Tests - viele Schritte waren notwendig, bis unsere neue Auflaufbremse ihre endgültige Form fand.
Günstige Voraussetzungen
Über die Jahre hatten wir unser altes Auflaufbremssystem beständig optimiert und angepasst. Aber erst durch eine andere Neuentwicklung eröffneten sich auch für die Auflaufbremse plötzlich ganz neue Möglichkeiten. 2023 brachten wir ein hochbelastbares eigenes Kupplungssystem aus Edelstahl heraus, die “Hinterher-Kupplung” und dazu passende Deichseln, natürlich ebenfalls aus Edelstahl. Diese super robuste Grundlage machte es möglich, den Mechanismus der Auflaufbremse von seiner ungünstigen Position unter dem Anhänger näher an das Fahrrad zu verlagern. Das klingt nach einem kleinen Detail, ist technisch aber von großer Bedeutung: Die auftretenden Hebelkräfte, Biegemomente und Reibwiderstände werden deutlich verringert – und das gesamte System gewinnt an Kompaktheit und Effizienz.
Prototypenbau
Auf dem Foto oben kann man ein paar der Entwicklungsschritte im Prototypenbau nachvollziehen, die zu dem jetzigen Ergebnis geführt haben. Die Prototypenentwicklung findet bei uns komplett im Haus statt, die dank verschiedenster Fräsmaschinen und Werkzeuge vom Chef Peter Hornung persönlich durchgeführt wird. Vergleicht man die obigen Prototypen mit der finalen Version der Auflaufbremse, dann fällt vor allem die Reduktion der äußeren Form auf. Die größte Herausforderung stellte jedoch das Innenleben der Auflaufbremse dar. Hier verschieben sich zwei Rohre ineinander und bewegen Teile dabei. Ein aufwändiges Zusammenspiel, sowohl in der Konstruktion als auch in der Fertigung und Montage.
Eine Team-Leistung
Das Zusammenspiel aller Komponenten ist, so einfach es am Ende erscheinen mag, extrem komplex. Geometrie, Mechanik, Materialkenntnis, modernste Fertigungsverfahren und die Berücksichtigung zahlreicher Fertigungstoleranzen lassen schon mal das Hirn rauchen. Nicht zuletzt die räumliche Vorstellung, welche der Einfräsungen der beiden ineinander verschiebbaren Rohre und Innenteile sich in welchem Verschiebungszustand in welcher Position zueinander befinden, ist ein ziemlicher Gehirnsport.
Nicht nur bei uns rauchten die Köpfe, sondern auch bei unseren Zulieferern. Die von außen so harmlos und unscheinbar aussehende Auflaufbremsmechanik benötigt eigens für sie hergestellte Teile von nicht weniger als zehn verschiedenen Firmen. Trotz hochpräziser Fertigungsweise und aufeinander abgestimmten Toleranzen geht es trotzdem nicht ohne den letzten händischen Feinschliff. Erst dann passen alle Bauteile wirklich perfekt zueinander.
Von Preisen und Werten
Wenn wir neue Bauteile entwickeln, dann geschieht dies nicht mit dem Ziel, besonders teure Lösungen zu entwerfen. Ein marktkonformer Verkaufspreis mag andernorts die erste Richtschnur sein, von der aus rückwärtsgerechnet wird. Wir hingegen gehen einen anderen Weg: Wir fragen nicht, was sich gut verkaufen lässt, sondern was sich gut bewähren wird – in der Hand, im Gebrauch, im Alltag. Im gewissen Sinne ist dies letztlich natürlich auch eine Form der Produktstrategie, die in unserer Wirtschaft bedauerlicher Weise immer seltener geworden ist.
Unseren Lösungen und Ideen liegen natürlich verschiedene Vorstellungen und Werte zugrunde. Mit dem Ursprung im Handwerk verstehen wir unsere Anhänger und deren Bauteile zu allererst als hochwertiges Werkzeug. Werkzeug, das in seiner Gestaltung maximal für die zu erfüllende Funktion vereinfacht wird. Dass genau dies einen besonders aufwändigen Entwicklungs- und Fertigungsprozess erfordert, mag paradox erscheinen – ist es aber nicht. Denn Einfachheit entsteht nicht aus Verzicht, sondern dann, wenn man im Entwicklungsprozess viele schmerzhafte (und teure) Extrarunden geht.
Natürlich müssen auch wir kostenbewusst handeln. Aber dort, wo es um die Kernwerte unserer Arbeit geht – um Funktionalität, Materialgüte, Langlebigkeit, um ehrliche Beratung und zuverlässigen Service – machen wir keine Kompromisse.
Wir fertigen in kleinen Stückzahlen, fast ausschließlich in Deutschland, mit Partnern, die unser Qualitätsverständnis teilen. Für jene unter Ihnen, die sich für hochwertiges Werkzeug begeistern können und genug von oberflächlichen Qualitätsversprechungen haben: Willkommen im Kreis der Gleichgesinnten.